Anfassen ist einfach, Berühren will gelernt sein
Haut- und Körperkontakt mit den Eltern ist für Neu- und Frühgeborene sehr wichtig. Die psychische Entwicklung wird unterstützt, ebenso werden physiologische Vorgänge im Körper angeregt, z. B. die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin. Aufgabe der Pflegekräfte muss es sein, Stress auf allen Seiten zu reduzieren. Dies gelingt durch Aufklärung, Information, Anleitung der Eltern von Beginn an und durch aufmerksames, ruhiges Versorgen des Frühgeborenen. So kann die Entstehung von Körperkontaktstörungen vermieden werden. Praxisanleiter*innen haben im Zusammenhang mit dem familiären Bindungsaufbau und mit dem Verhindern von Kontaktstörungen die große Verantwortung, die Auszubildenden für die unterschiedlichen Reaktionen der Frühgeborenen, aber auch der Eltern zu sensibilisieren. Zeigt sich z. B. ein Frühgeborenes beim Känguruhen extrem ruhig, kann dies ein Hinweis auf eine Überforderungssituation des Kindes sein und muss empathisch gemeinsam mit den Eltern aufgelöst werden.